„ich staune jedesmal neu, wenn ich bemerke, daß jemand kein kommunist ist. der Kommunismus liegt so auf der hand! aber vielleicht haben die anderen keine hand?“
1986 begann Ronald M. Schernikau sein Studium am Leipziger Institut für Literatur „Johannes R. Becher“. Er kehrte in den Sozialismus zurück, als „ein ddr-bürger der einen westberliner spielt der einen ddr-bürger spielt“, wie er in seiner Abschlussarbeit „die tage in l. – darüber, daß die ddr und die brd sich niemals verständigen können, geschweige mittels ihrer literatur“ schrieb. Schernikau war bekennend Kommunist, bekennend schwul und bekennend Autor. Als er 1991 an Aids starb, folgte dem Sozialismus in Europa ein literarisches Ausnahmetalent nach, das noch in der Niederlage die Klarsicht behielt, auf das „Maß an Unterwerfung“ hinzuweisen, „die der Westen jedem Einzelnen seiner Bewohner abverlangt“ – und dabei den Kopf nicht sinken ließ, denn „eine Niederlage ist eine Niederlage, das sind Angelegenheiten bloß eines Jahrhunderts.“
Sich an Schernikaus Leben und Werk annähernd, wollen wir uns an diesem Abend besonders der „tage in l.“ und seiner Sicht auf die DDR widmen. Für all jene, die Schernikau lieben und jene, die es danach werden.
Zu diesem Anlass laden DKP und SDAJ in Frankfurt am Main am 7. Oktober 2024 zu 19 Uhr in‘s DGB-Haus ein. Für Getränke wird gesorgt sein, der Eintritt ist frei.
75 Jahre DDR
Lesung und Gespräch
„die tage in l.“
von Ronald M. Schernikau
07.10.2024
19:00 Uhr
DGB-Haus (Raum 4)

75 Jahre DDR: Lesung und Gespräch zu „die tage in l.“ von Ronald M. Schernikau
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